Kein Thema hat die Bürger in Gebersdorf in den letzten Jahren so bewegt, wie der Aufbau der Not-Gemeinschaftsunterkunft in der Diebacher Straße 4. So war am 26. Januar 2016, “Tag der offenen Tür“, der künftige Speisesaal mehr als gefüllt, als über 300 Besucher sich einen Eindruck über die bevorstehende einen Entwicklung verschaffen wollten. Nach dem Eingangsstatement durch den Leiter des Sozialamtes, Dieter Maly, mit einem allgemeinen Überblick, hatten die Besucher die Gelegenheit sich mit einem Rundgang durch die Räumlichkeiten sowie einer Fragerunde in einzelnen Gesprächskreisen mit Sozialamt, Rotem Kreuz und Polizei zu informieren.

Die „Eckdaten“ für die Not-Gemeinschaftsdaten waren:
Bestand von 3 "Schlafhallen", unterteilt in insgesamt 80 Schlafabteile von ca. 15m² mit 3 oder 4 Doppel-Stockbetten, Raum für rd. 450 bis 500 Menschen. Erwartete Erstbelegung 18. Februar 2016. Eine Ausweitung durch zusätzliche Hallen auf bis zu 1.000 Bewohnern wäre aufgrund des vorhandenen Stellplatzes zwar denkbar, wird im Moment jedoch nur als "Reserve" angesehen. Abbau der der Leichtbauhallen erfolgt spätestens Ende 2017 (wenn möglich, früher).

Auch nach der Informationsveranstaltung wurde die Entwicklung weiter beobachtet. So wurde aktuell mit gewissem "Mißtrauen" beobachtet, daß „zusätzliche Hallen“ errichtet werden/wurden, wobei das offensichtlich in Etappen, mit immer wieder eingelegten Pausen erfolgt/e. Wie jedoch in der 2. Februarwoche vom Leiter des Sozialamts, Dieter Maly, dem Bürgerverein Gebersdorf gegenüber erklärt wurde, handelt es sich bei den neu errichteten Hallen um bisher fehlende "Versorgungshallen" (Quarantänestation, Sanitärbereich, Verpflegungslager, Kleiderkammer usw.), nicht jedoch um eine Aufstockung der Unterbringungskapazitäten. Diese sind nach wie vor unverändert. Die bisher für den Flohmarkt freigehaltene Fläche wird auch weiterhin für diesen reserviert bleiben, da der Betreiber diesen unverändert fortführen möchte. Mit einer sukzessiven Belegung wurde nunmehr frühestens beginnend ab 25./26.02.2016 gerechnet.
FlüchtlingsunterkunftFoto: Julian Matschinske

Am 23. Februar fand, initiiert durch Pfarrer Johannes Scholl, Stephanuskirche Gebersdorf, ein „Runder Tisch“ im Gemeindehaus der Stephanuskirche statt. Eingeladen waren „alle Leiter/innen bzw. Vorsitzenden von Arbeitskreisen, Treffpunkten, Organisationen, Parteien und Gemeinden in Gebersdorf“ – und es kamen mit ca. 25 Teilnehmern offensichtlich deutlich mehr, als ursprünglich erwartet wurden. Der Abend diente einem ersten Kennenlernen, insbesondere jedoch auch der Information, was denn von einem künftigen Helferkreis geleistet werden kann.

Der Bedarf ist dabei sehr vielfältig, wie z.B. Übersetzer / Sprachangebot, Beratungsbedarf (Rechte + Pflichten), Begleitung bei Behördengängen, Sport / Freizeitangebot, Kochen / Treffen in Gemeinschaft. Da in den bisherigen Unterkünften der Anteil der Kinder bei 40% liegt, erscheint insbesondere in diesem Bereich Hilfe erforderlich zu werden.

Der reguläre Schulbetrieb wird jedoch – wie bereits in einem Elternbrief der Grundschule Gebersdorf hervorgehoben wurde, in keinerlei Hinsicht beeinträchtigt.

Erkenntlich war in dieser ersten Sitzung, daß offensichtlich weiterhin laufender Informationsbedarf besteht. Im Nachgang zu dieser Veranstaltung erhielten wir von der Stadt Nürnberg noch folgende ergänzende Erklärungen (Stand: Ende Februar 2016):

  • Aufgrund gegenwärtig vergleichsweise geringer Zuweisungen der Regierung von Mittelfranken an die Stadt Nürnberg (geringerer Zustrom an Flüchtlingen) sind momentan die Unterkünfte noch nicht belegt.
  • Ein genauer Belegungstermin für die Unterkunft kann nicht gegeben werden / steht noch nicht fest. Das ist bei neuen Not-Gemeinschaftsunterkünften nie der Fall, da dort Personen einziehen, für die noch kein Platz in regulären Unterkünften geschaffen werden konnte.Die Ankunft von Flüchtlingen in Gebersdorf kann sich dementsprechend noch eine gewisse Zeit hinziehen. 

Was ergab sich nunmehr aus dem ersten Treffen der Vertreter der Gebersdorfer „Institutionen“?

Bei diesem Treffen konnten sich zunächst alle Beteiligten kennenlernen. Eine – trotz vorhandener Unsicherheiten – grundsätzliche Bereitschaft zur Hilfe war aus allen vertretenen Bereichen erkennbar. Der nächste Schritt hin zu einem funktionsfähigen Helferkreis ist nun, erforderliche Strukturen zu schaffen. Hierzu werden ehrenamtliche Freiwilligen- und Angebotskoordinatoren gesucht, die die Federführung in diesem Kreis übernehmen. Meldungen werden gern entgegengenommen.