Das Kinder- und Jugendhaus z.punkt führte im vergangenen Schuljahr in allen Klassen der Gebersdorfer Grundschule alters- und entwicklungsgerechte Angebote zum Thema Konfliktmanagement durch.
 
Konflikte sind immer emotionale Ereignisse. Daher richtet sich in allen Jahrgangsstufen immer der Blick auf die eigene Gefühlswelt, das eigene Erleben sowie der Gefühlswelt der anderen. So wurde beispielsweise das Erkennen von Befindlichkeiten anhand von Mimik und Gestik des Gegenübers in allen Jahrgangsstufen durch pantomimisches Darstellen von Gefühlen immer wieder eingeübt.
 
In den ersten Klassen ist das Hauptthema „Gefühle“. Hier wurden spielerisch Gefühle besprochen und Erlebnissen zugeordnet. Ebenfalls spielerisch erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass die anderen Klassenkameradinnen und Klassenkameraden in gleichen Situationen ähnlich fühlen. Ziel war die Förderung der Empathiefähigkeit der Kinder.
 
Mit den zweiten Klassen wurde außerdem das Thema „Gewaltfreie Kommunikation“ behandelt.
 
So erarbeiteten sich die Schülerinnen und Schüler, dass die Art, wie sie Kritik äußern maßgeblich an der Entstehung von Streit beteiligt sein kann. Sie erlernten und erlebten, wie man mit „Ich-Botschaften“ Konflikte entschärft. Im weiteren Verlauf des Schuljahres wurde auf das Thema „Ausschließen von Kindern“ eingegangen, wobei den teilnehmenden Kindern verdeutlicht wurde, wie sich ein ausgeschlossenes Kind fühlen könnte. Der Präventionsbaustein „Wo hole und wo bekomme ich Unterstützung und Hilfe“ ist dabei selbstverständlicher Bestandteil aller pädagogischen Einheiten.
 
Die Themen „was ist ein Freund“, unterschiedliche Sichtweisen auf einen Sachverhalt und wie Gefühle bei anderen erkannt werden konnten wurden im weiteren Schuljahresverlauf wiederholt durch unterschiedliche Methoden mit den Mädchen und Jungen erarbeitet.
 
Das Hauptthema der dritten Klassen war im ersten Halbjahr das Thema „Kommunikation“. Hierzu wurden zunächst die bereits bekannten Gesprächsregeln wiederholt und mit Gesprächsbeispielen der Unterschied zwischen „zuhören“ und „aktiv zuhören“ verdeutlicht. Aktives Zuhören sowie genaues Berichten wurden eingeübt und durch kurze Rollenspiele verfestigt. Kooperative Gruppenspiele förderten das Zusammenarbeiten und Kommunizieren im Klassenverband.
 
Die Streitschlichterausbildung der interessierten Drittklässlerinnen und Drittklässler erfolgte im zweiten Halbjahr. Hier wurde Verständnis dafür entwickelt, dass Streitende den Streit unterschiedlich wahrnehmen. Oder aber dass Missverständnisse häufig zu Konflikten führen können. Dabei wurde vor allem Wert darauf gelegt, dass die zukünftigen Streitschlichterinnen und Streitschlichter den Streit aus allen Perspektiven betrachten. In Rollenspielen mit typischen Pausensituationen konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer daran ausprobieren.
 
Die vierten Klassen hatten ja bereits im vergangenen Schuljahr die Ausbildung zur Streitschlichterin bzw. zum Streitschlichter durchlaufen. Daher wurde hier bereits Gelerntes in drei Einheiten wiederholt und gefestigt. Mimik und Gestik bei Streitenden zu interpretieren, sowie das Beruhigen von Streitenden wurde erneut durch eine Vielzahl von Rollenspielen erprobt.
 
Damit oben beschriebene Präventionsinhalte wirksam sind, müssen diese in unterschiedlichen Alterns- und Entwicklungsstufen von Kindern und Jugendlichen bearbeitet, vertieft und immer wieder eingeübt werden. Kinder und Jugendliche brauchen hierfür Zeit und Raum, um diese Thema zu besprechen, sich auszutauschen sowie auch Begleiterinnen und Begleiter, die sie in ihrem Miteinander anleiten und sich auch aktiv damit auseinander setzen.