Wer hat schon einmal eine andere Person geärgert oder mitgelacht, wenn Witze über jemand anderes gemacht wurden?
Gewalt, Ausländerfeindlichkeit, Konflikte mit Mitschülern oder anderen Kindern, Mobbing oder Erpressung – die Palette an Schwierigkeiten im Kindergarten und Schulkontext ist groß. Bereits in der Grundschule benennen die Schüler zahlreiche Situationen und Beispiele in denen sie verbaler oder auch körperlicher Gewalt oder Aggressionen anderer Schüler ausgesetzt waren oder zumindest Zeugen davon wurden.
 
Der Clown und Theaterpädagoge Dirk Bayer besuchte im Oktober alle acht Klassen der Grundschule Gebersdorf mit seinem interaktiven Theaterstück „Gewalt – (k)ein Thema“ und suchte im Dialog mit den Schülern gemeinsam nach neuen Möglichkeiten des Denkens und Handelns. In mitreißenden und gleichzeitig nachdenklich stimmenden 60 Minuten suchten die Schüler nach Lösungsansätzen bei Streit und durften sich dabei aktiv einbringen und ihre Lösungsvorschläge vorspielen. Die drei kurzen Spielszenen handelten von Zwang zur Freundschaft durch Erpressung, Betrug beim Kartenspiel sowie Mobbing eines neuen Mitschülers.
Gewalt K-ein Thema ?!Foto: Nicole Plutz
 
„Warum wirken die Sprüche vieler ‚Täter‘ so lustig oder cool?“
„Warum schauen viele Personen bei Schlägereien nur zu?“
„Warum lachen wir, wenn über ein anderes Kind Witze gemacht werden?“
„Wie kann Mobbing beendet werden?“
„Petze ich, wenn ich Hilfe hole?“
„Was mache ich, wenn mich jemand nicht in Ruhe lässt?“
 
Zu diesen und weiteren Fragen und Problemen ließ Dirk Bayer die Schüler neue Lösungsansätze entwickeln und ausprobieren. In den darauffolgenden Tagen wurden die Inhalte der Szenen von den Lehrkräften erneut aufgegriffen und mit den Schülern weitere Beispiele und neue Handlungsweisen gefunden.
Gewalt K-ein Thema ?!
 
„Ich habe gelernt, dass ich nicht immer bei Erpressungen mitmachen muss.“
„Ich habe gelernt, dass man nicht auf die anderen hören muss.“
„Wenn ich merke, dass ein Kind geärgert wird, dann helfe ich diesem Kind. Ich hole es vom Täter weg und lasse es bei mir mitspielen.“
„Wird ein Kind geärgert, dann darf ich nicht mit lachen, sonst hört der Täter nie auf.“
„Man sollte nie beim Täter mitmachen, sondern nur dem Opfer helfen.“
„Wenn ich möchte, dass etwas Blödes aufhört, dann darf ich immer Hilfe holen. Das ist dann kein Petzen.“ (Stimmen der Klasse 4b)
 
Der Besuch Dirk Bayers in der Schule hinterließ großen Eindruck bei den Schülern und trägt ein großes Stück zur Gewaltprävention an unserer Schule bei. Unser großes Dankeschön geht an dieser Stelle an das Kinder- und Jugendhaus z.punkt sowie den Bürgerverein, die die Finanzierung des Besuches im Rahmen des Bundesprogrammes „Demokratie leben“ möglich machten.